SÉBASTIEN DE GANAY
OVER AGAIN FOREVER
29.04. - 05.06.2014
 

Exhibition view, (left to right) : Ampel 2, 2014, Stahl verzinkt, Tonlandschaft, (12 Min. in Loop), 370 x 20 x 18 cm / Spitfire, 2010, Sperrholz, Filz, phoshorisierende Farbe, 90 x 280 cm / Uncle Haim´s Slides (Creative Commons), C-Print on relief board, Honeycomb board, Felt, Epoxy, varnish, 100 x 150 cm © Simon Veres

Exhibition view, (left to right) : Uncle Haim´s Slides (Creative Commons) 004.psd, 2014, C-Print on relief board, Honeycomb board, Felt, Epoxy, varnish, 67 x 100 x 2,5 cm / „High Chair“, 2014, Aluminium, Pulverbeschichtung, 42 x 50 x 400 cm, unique 1/8 + 1AP © Simon Veres

Exhibition view, (left to right) : Nightscape 3, 2010, Inkjet und Siebdruck (phosphorisierende Farbe) auf Leinwand, 133 x 200 cm / „High Chair“, 2014, Aluminium, Pulverbeschichtung, 42 x 50 x 400 cm, unique 1/8 + 1AP / Spitfire, 2010, Sperrholz, Filz, phoshorisierende Farbe, 90 x 280 cm © Simon Veres

Exhibition view, (left to right) : Uncle Haim´s Slides (Creative Commons), 010 / Übernachtung mit Frühstück, 2014, C-Print on relief board, Honeycomb board Felt, Epoxy, varnish / Uncle Haim´s Slides (Creative Commons), C-Print on relief board, Honeycomb board, Felt, Epoxy, varnish, 100 x 150 cm © Simon Veres

 
In der Ausstellung „OVER AGAIN FOREVER von Sébastien de Ganay wird der Besucher von dem Sublimen, in Form eines leeren, rosafarbenen Kartonstuhls, empfangen - eine Hochstilisierung gepaart mit humorvollem Inhalt, ist dessen Sitzfläche für das betrachtende Subjekt schließlich unerreichbar.

Ambivalent anmutende Situationen und die Virtuosität der reflektierenden Hochglanzoberflächen stellen die vorgeprägte Wahrnehmung des sich durch die Ausstellung bewegenden Betrachters immer wieder auf die Probe. Die Punktschrift - ursprünglich für militärische Zwecke konzipiert als eine Art Geheimsprache - die bei Nacht mittels fluoreszierender Farben lesbar sein wird, setzt Sébastien de Ganay selektiv in seinen Arbeiten ein.

Bei den Werken „Spitfire“ werden Auszügen aus Gedichten oder Tagebüchern (z. B. von W. Churchill) mittels der Blindenschrift, deren Konturen Flugzeugformen nachstellen, integriert. Die Sprache wird zu einer partiellen Kodierung, die aufgrund der limitierten Lesbarkeit eine Umkehrung erzielt: Der Sehende wird zum Nicht-Sehenden.

So verhält es sich auch mit der verunfallten „Ampel 2“ - ursprünglich ein Element aus dem Straßenverkehr - die die Sprache für Blinde in akustische Signale transformiert. Eine Kodierung im weitesten Sinne implizieren auch die Bilder von de Ganay, die auf found footage im Internet basieren. Es sind Bilder von „Uncle Haim“, die im Internet zur freien Verfügung gestellt wurden. Diese Referenz ist als Bildindex auf die Oberfläche gedruckt und ermöglicht es dem Betrachter, das Originalbild im Internet selbstständig zu finden.

Der Künstler entführt uns in ein Universum, wo Verknüpfungen zwischen Form und Sprache herrschen und Alltagsrealitäten neu erlebt werden.

 

 



INSTITUT FRANÇAIS WIEN / SÉBASTIEN DE GANAY / "TURN THE GREEN LIGHT ON"
Vernissage 13.05.2014, 17:00 / Ausstellung 14.05.-06.06.2014
A-1090 Wien, Währinger Strasse 30, www.institut-francais.at

Sébastien de Ganay hat eine Vorliebe für Mischungen und sogar manchmal für Vermischungen von Gattungen und Verwendungszwecken. Er ist für seine Aluminiumstühle bekannt, die aus Verpackungskartons bestehen oder für Lackbilder, auf denen Texte in Blindenschrift erscheinen.
 
Die im französischen Kulturinstitut gezeigte Ausstellung gleicht einem Fährtenspiel mit Apothekenkreuzen verschiedener Modelle, das aus verschiedenartigen Objekten und Bildern, die einem wenn nicht kranken, so zumindest gepeinigten Geist entspringen. Ansichten vom Himmel und Fotografien aus Ägypten von Le Gray, die mit Hinweisschildern gestempelt sind, erhöhte Stühle in Form von Jagdhochständen, die aber auch eine entfernte Anspielung auf die Säulensteher sind... Im Mittelpunkt dieses schlechten Traums steht ein Video aus Dänemark mit einer überfahrenen Ampel, der die vorbeifahrenden Autos trotzdem immer noch gehorchen. Eine freie Assoziation, die fast überall auf das Verbotene trifft und die durch eine Erhöhung des Standpunkts und einige verstreute Zeichen Einsicht in einen Raum der relativen Gelassenheit zulässt.

„High Chair“, 2014, Aluminium, Pulverbeschichtung, 42 x 50 x 400 cm, unique 1/8 + 1AP © Simon Veres

 

High Chairs "Box" 1, 2 & 3 (brown, blue and white), 2014, Aluminium, powdercoated, 400 x 50 x 42 cm, unique 1/8 + 1AP © Simon Veres

 

Ampel 1, 2014, Ampel, light and sound, (Serge Gainsbourg - La Marseillaise, 1979), 370 x 20 x 18 cm © Simon Veres